Ahornpark der Stadt

Ein großer Park , voll mit Ahornbäumen, Wiesen und bequemen Bänken

Sprung

Sie rannte. So schnell sie konnte. Ohne Rücksicht auf Verluste. Schon nach wenigen Sekunden hatte Leila gemerkt, dass mit den Hunden nicht zu spaßen war. Die scharfen Zähne, die an ihrer Kleidung rissen, würde sie nicht vergessen, ebenso wenig die Wunden, die schrecklich brannten. Einen Arzt aufsuchen? Das konnte sie sich nicht leisten. Seufzend erreichte das Mädchen den Park und ließ sich auf eine Bank fallen, dann hob sie vorsichtig ihr T-Shirt hoch, um sich die blutende Wunde genauer anzuschauen. Erschrocken bemerkte sie, dass die Öffnung groß war und immer weiter Blut hinauslief. Sie keuchte ein paar Mal und legte sich dann auf die Bank. Einfach ausruhen, alles wird gut…

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Out: Hoffe das is okay für dich,Stella

Lenni kam an und setzte sich erst einmal auf die Bank. Er bemerkte das Mädchen erst nicht, dass ein paar Meter weiter auf einer anderen Bank lag.
Doch dann, sah er es und sah auch, das Blut von ihrem Bein tropfte.
Schnell sprang er auf und lief zu dem Mädchen, sah es kurz an und meinte: "Keine Angst. Ich will dir helfen."

Es dauerte nicht lange,bis sie jemand entdeckte. Schon nach kurzer Zeit sah das Mädchen einen jungen Mann auf sich zukommen, der sie besorgt ansah. Anscheinend hatte er Angst, sie würde wegrennen, denn er erklärte sofort, dass er ihr nichts tun wollte. Verwundert hob sie eine Augenbraue und musterte den Typen, der ihr anscheinend helfen wollte. "Schon gut, ich hau nicht gleich ab.", meinte sie beifällig und betrachtete wieder die Wunde an ihrem Bauch. "Du hast nicht zufällig ein Pflaster dabei?" Für Leila war es normal, so mit Erwachsenen zu reden. Anders kannte sie es nicht und wenn der Mann etwas von ihr wollte, würde sie ihn ja wohl duzen dürfen. Trotzdem, einen Verband könnte sie gebrauchen, das war ihr klar.

Lenni kniete sich vor die Bank. Okay. Ich, warte..., sagte er und kramte in seiner Tasche. Habe Mullbinden.
Er sah das Mädchen kurz an, dann legte er ihr einen Arm um den Körper, um sie nach vorne zu ziehen.
Als nächstes riss er die Mullbinden auf und wickelte sie gut um den Bauch des Mädchens, dann knotete er die beiden Enden zusammen und zog Das T-Shirt über ihre Wunde.
Blutest du sonst noch wo?, erkundigte er sich.

Der Fremde kniete sich vor sie und schlang plötzlich einen Arm um das verwirrte Mädchen. Sie blieb ruhig und ließ es auf sich zukommen, doch er wollte ihr nur die Mullbinden umlegen. Schon bald fühlte sich die Wunde viel besser an und das Blut versiegte. "Danke." Leila lächelte schüchtern und meinte dann erklärend : "Ich wurde von ein paar Straßenkötern angegriffen."

Lenni nickte verstehend. Hm... Ziemlich wilde Straßenkötter, würde ich sagen., meinte er und setzte sich neben das Mädchen.
Er blickte auf seine Schuhe, da er sie nicht anstarren wollte.
Und, äh... Gehst du zur Schule?, erkundigte er sich nervös.

Es dauerte nicht lange, da stellte der Fremde erneut eine Frage.
Ob sie denn zur Schule gehe… Verblüfft sah Leila auf und blinzelte den Mann an.
Sah sie wirklich aus, als ob sie ein Zuhause und Geld hätte, um sich eine schulische Ausbildung leisten zu können? Sie hatte nicht einmal Eltern! "Eher nicht so.", meinte sie nun zögerlich und betrachtete den Typen mit zusammen gekniffenen Augen. Niemandem trauen…

Sie schlenderte durch den Park. Was mache ich hier eigentlich? Unauffällig sah sie sich um. Schon seit einigen Tagen ging sie hier herum, mal im Park, mal auf dem Spielplatz,  Leute beobachtend, nirgendwo hingehörend. Es war interessant, anderen zuzusehen.  Man konnte viel lernen. Wie man sich verhielt, wie man in der Gesellschaft spricht. Doch jetzt wollte sie es wirklich ausprobieren.  Mit anderen Leuten reden.  Möglicherweise sogar Freundschaften schließen ...
Einige Meter weiter sah sie einen Mann und ein Mädchen auf einer Bank. Gleich zwei... das Mädchen ja. Aber... der Mann? Sie ging weiter,  an der Bank vorbei. Nein, mit zwei Menschen auf einmal zu reden, das war ihr zu viel. Sie setzte sich abseits auf eine entlegene Parkbank und dachte nach... wie es weitergehen könnte.  Würde man einem 14 jährigen Mädchen ein Haus verkaufen? Genug Geld hatte sie ja. Aber sie musste auch gut damit haushalten, um nicht irgendwann ohne alles dazustehen. Vielleicht konnte sie ja irgendwo jobben, bis sie alt genug war, um wirkliche Arbeit zu finden? Plötzlich knurrte ihr Magen. Sie stand auf, unschlüssig, was sie machen sollte. In ein Café gehen, hieße nämlich, Leute treffen. Und zwar viele. Auf einmal. Und reden...
Sie atmete tief durch. Und ging los.

-------> Café Stella